Familienstellen
in der Gruppe

Das Familienstellen macht familiäre Verstrickungen mit der Herkunftsfamilie und der Gegenwartsfamilie sichtbar und findet „gute Lösungen“.

Ursprünglich lebten die Menschen in Sippen zusammen, in denen jeder seinen Platz einzunehmen hatte. Das Überleben des Einzelnen hing vom Wohlwollen seiner Großfamilie ab. Seine Zugehörigkeit und damit auch seine Sicherheit beruhten auf der Einhaltung eines Regelsystems des kollektiven Unterbewusstseins der Familie. Mittlerweile, haben wir uns individualisiert und glauben, ein von der Familie unabhängiges Leben führen zu können. In gewisser Weise stimmt das auch, aber damit das eigene Leben Kraft hat, muss jedes Familienmitglied, auch bereits Verstorbene, wertgeschätzt und wenn nötig in die Familienseele zurückgeholt werden.

Überblick

Termine

Beginn 10.00 Uhr
Ende ca. 19.00 Uhr.

Teilnehmerzahl 12-20

Kosten
150 Euro für Aufstellende
25 Euro für Stellvertreter

Epigenetik

psychische Traumata hinterlassen Spuren im Betroffenen aber auch in seinem Nachkommen

Das vererbte Leid - Schrecken des Krieges geerbt
Um die Entdeckung, dass sich ein erlebtes Trauma in der Erbsubstanz einbrennen kann, entstand in den letzten zehn Jahren ein neues Forschungsfeld – das der Epigenetik. Für die Forschenden stellte sich eine aufregende Frage: Wenn diese Veränderungen an der Erbsubstanz haften, vererben sie sich auch an nachfolgende Generationen?

Trauriger weise stellten sich Katastrophen und Kriege als besonders geeignet heraus, um diese Frage zu beantworten. Denn bei solchen Ereignissen erleben Hunderttausende von Menschen dasselbe Trauma. So lässt sich untersuchen, ob und wie sich das auf ihre Kinder auswirkt.

Das tut es. Und zwar deutlich. Das zeigten mehrere Studien internationaler Forschungsgruppen zu einer Hungersnot in Holland im Zweiten Weltkrieg. Im Winter 1944 blockierten die Nazis sämtliche Transporte von Nahrungsmitteln in die Niederlande. So litten in diesem Winter über viereinhalb Millionen Menschen Hunger – darunter Tausende von schwangeren Frauen. Sie mussten mit weniger als 800 Kilokalorien pro Tag durchkommen. Das ist weniger als ein Drittel des Tagesbedarfs einer Schwangeren.

Bei der Geburt waren die meisten Babys dann auch zu klein und zu leicht. Und heute, im Erwachsenenalter, leiden sie auffällig häufiger an gesundheitlichen Beschwerden als ihre Geschwister, die vor oder nach dem Krieg zur Welt kamen. Ein Ergebnis aber ließ die Wissenschaftler aufhorchen: Brachten die Kinder des «Hungerwinters» später selber Babys zur Welt, waren auch diese untergewichtig – ungeachtet des heutigen Überflusses. Fast scheint es, als ob die Großmütter ihren Enkeln das Leid des Krieges vererbt hätten.

Und tatsächlich fanden Forschende auch bei den Kindern und Enkeln dieses Kriegswinters ein verändertes epigenetisches Muster der Methylierungen am Erbgut.

„Die epigenetische Prägung bleibt wahrscheinlich über viele Generationen hinweg erhalten – und damit auch die Verhaltensstörungen.“
Isabelle Mansuy

Isabelle Mansuy, Hirnforscherin an der Universität und der ETH Zürich erforschte Traumata, indem neugeborene Mäuse wiederholt sofort nach der Geburt von der Mutter getrennt wurden. Das veränderte Verhalten trat nun nicht nur bei den Mäusen der ersten Generation auf, sondern auch bei ihren Nachkommen. Und deren Nachkommen. Und wiederum deren Nachkommen. Bis in die vierte Generation.

Quelle:
Limmattaler Zeitung,
CH Media am 16.November 2018

Gründe für eine Familienaufstellung

 

 

  • Streit mit den Eltern, Partnern, Kindern, Geschwistern
  • Sehnsucht nach einer Partnerschaft, Kinderwunsch
  • Probleme am Arbeitsplatz
  • Geldmangel, Erfolg bleibt aus, kommt nie an
  • Unbeständigkeit, Orientierungslosigkeit
  • Unfälle
  • Panikattacken, Depressionen
  • Sucht & Suche
  • Essstörungen
  • Krankheit
  • Sexueller Missbrauch
  • Vergewaltigung
  • allein geborener Zwilling, verlorener Zwilling ( siehe auch unter Seminare)
  • Berufsaufstellungen
  • Träume

Ablauf einer Familienaufstellung

Die Aufstellungsarbeit findet in einer Gruppe von 12-20 Teilnehmern statt.

Der Aufstellende (Klient/in) berichtet der Aufstellungsleiterin von seinem Anliegen. Nun werden mit Hilfe sogenannter Stellvertreter die Familienmitglieder in die Mitte des Raumes in Beziehung zueinander gestellt. Stellvertreter sind Seminarteilnehmer, die die Familienmitglieder repräsentieren. Der Stellvertreter verspürt die körperlichen und auch die emotionalen Impulse dessen, für den er steht. Es entsteht das, was als „wissendes Feld“ (morphogenetisches Feld) bezeichnet wird. Jetzt wird sichtbar, wer aus der Familie nicht gesehen und nicht gewürdigt wird, wer fehlt oder wer ausgegrenzt ist. Dabei ist es irrelevant ob diese Person bereits verstorben ist.

Die Aufstellungsleiterin sucht mit Hilfe der „Bewegungen der Seele“ ein heilendes Lösungsbild, das die Ordnung in der Familienseele wiederhergestellt wird. Das gesamte Familiensystem erfährt eine neue Dynamik aus der Liebe heraus und der Klient kann den ersehnten Frieden im Außen und im Inneren finden.

Vorbereitungen zu einer Familienaufstellung

Sammeln Sie Informationen zu Ihrer Familie:

  • Gab es eine Trennung von der Mutter nach der Geburt oder in der frühen Kindheit?
  • Gab es wichtige Partnerbeziehungen der Eltern vor ihrer Ehe?
  • Gibt es Frühverstorbene, Abtreibungen, gibt es Familienmitglieder über die nicht gesprochen wird?
  • Gibt es Krankheiten, Behinderungen, Erbstreitigkeiten, straffällige oder homosexuelle Verwandte?
  • Schwere Schicksale bedingt durch Vertreibung, Flucht, Verlust der Heimat, Krieg?

Die Teilnehmer begegnen einander mit Respekt und Achtung. Diskretion und Selbstverantwortung werden vorausgesetzt.

Kosten und Termine

Das Familienstellen in der Gruppe enthält Pausen und Snacks.
Die Kosten belaufen sich auf 150 Euro für Aufstellende und 25 EUR für Stellvertreter/Repräsentanten.

Die Teilnahme ist an einzelnen, aber auch mehreren Tagen möglich.

Aufstellungstage

Am Ausbildungstag jeweils:
Beginn 10.00 Uhr
Ende ca. 19.00 Uhr

Erfahrungsberichte

Gerlinde Janker, Asthma

Erfolg der Familienaufstellung vom 18.1.2020

Liebe Katrin
Es ist mir ein Anliegen dir mitzuteilen, dass es mir seit der Familienaufstellung unglaublich gut geht.
Der permanente Druck und die Enge in meiner Brust haben sich aufgelöst.
Ich fühle mich seitdem wie befreit.


Gerlinde Janker
Bürokauffrau
Asthma
54 Jahre

 

Sandra, Panikattacken

Ich bin vor einem guten Jahr nach einer „missglückten“ Aufstellung bei einer anderen Therapeutin - missglückt, weil ich danach längere Zeit mit Panikattacken zu kämpfen hatte - bei Katrin gelandet.

Inzwischen bin ich zutiefst dankbar für dieses „Glück im Unglück“, weil es mich den nötigen Respekt und außerdem tiefste Achtung vor dem Familienstellen gelehrt hat, und vor allem weil ich dadurch den Weg zu Katrin Meilicke gefunden habe.

Bei Katrin habe ich mich vom ersten Moment an gut aufgehoben gefühlt. Sie geht sehr einfühlsam und achtsam mit ihren Klienten um. Man hat bei ihr jederzeit das Gefühl, dass sie sich der Seele jedes einzelnen Klienten annimmt, als wäre es ihre eigene. Katrin besitzt die seltene Gabe, einen genau da abzuholen, wo man gerade steht. Ohne Wertung und mit größtem Einfühlungsvermögen.

Liebe Katrin, ich möchte Dir auf diesem Wege von Herzen für Deine großartige Arbeit danken. Auch dafür, dass ich dank Dir mit der Reinkarnationstherapie in Berührung gekommen bin, die für mich inzwischen Hand in Hand mit dem Familienstellen geht. Laut Bert Hellinger liefert in der Seele der Schatten die Energie für das Licht. Dank Dir kann ich diese Energie jetzt endlich nutzen. Ich freue mich schon darauf, weiter mit Dir zusammen an meinen Themen zu arbeiten!

Sandra
Buchhaltung
Panikattacken
38 Jahre

Ulrich Sturm, Beziehungskrise

Hallo Katrin,
nachdem ich es leider bis dato nicht mehr geschafft habe, dass ich noch einmal in Deine Aufstellungsrunde komme, möchte ich mich auf diesem Wege recht herzlich bedanken für die Möglichkeiten, die mir dieser Aufstellungstag bei Dir eröffnet hat. Vor allem die Beziehung zu meiner großen Tochter Rebecca hat sich um 180° gedreht und wir können nun auf einer ganz anderen Ebene miteinander.

Auch wenn mein persönlicher Weg noch lange nicht zu Ende ist und es noch viele offene Baustellen gibt, war die Aufstellung doch ein sehr wichtiger Schritt, für den ich mich aufs herzlichste Bedanken möchte.

Ulrich Sturm
Techniker
Beziehungskrise
40 Jahre

Stephanie Simmel, Verlust eines geliebten Menschen

Ich weiß weder wann, noch warum oder wie- doch eines Tages hat mich eine Bewegung zu Katrin Meilicke geführt. Lediglich wusste und spürte ich bei unserer ersten Begegnung: Hier ist ein Ankommen-

Endlich, denn bis zu diesem Zeitpunkt habe ich mich gefühlt – um es metaphorisch auszudrücken- wie ein Regenwurm, welcher stets ein Stück seines eigenen Teils verliert, ohne Sehorgan durch das Leben wandelt und somit keine Form des Lichts erkennt… stets im Dunkeln, stets ohne Hoffnung.

Was mich die Arbeit des Familienstellens bis dahin lehrte, war die Erkenntnis, dass es Phänomene gibt, die den Lauf unseres Lebens bestimmen- Kräfte die ihren Anfang lange vor unserer Geburt nehmen, den Tod überdauern – und wir ebenso, in Vergangenheit und Gegenwart, verbunden sind mit anderen, insbesondere unserem Familiensystem.

Für mich wesentlich aber ist, dass diese Erkenntnis bei Katrin nochmals eine potenzierte Qualität angenommen hat und Lösungen für vielschichtige Probleme sichtbar wurden! Mit unglaublichem Mitgefühl und Klarheit sowie unbeschreiblicher Achtsamkeit, versucht sie als Therapeutin für, an und mit der menschlichen Seele, stets das eigene Schicksal und die Verstrickungen innerhalb des systemischen Feldes (und darüber hinaus!!!) wieder in die angemessene Ordnung zu bringen… zum Heil zu schicken!!!

Deshalb liebe Katrin, einen tiefen Respekt, Dank und Hochachtung vor deiner Art und Weise mit jedem Einzelnen zu arbeiten. So bin ich daran erinnert worden, dass es auch einem Regenwurm möglich ist Licht wahrzunehmen, obgleich nicht mit den Augen!

Stephanie Simmel
Sozialpädagogin
Verlust eines geliebten Menschen
28 Jahre

Protokolle

Dissoziation

Michaela, 27 ist mit ihrem Partner zusammen gekommen. Die Verlustängste von Michaela gefährden die Beziehung. Auf Nachfragen der Therapeutin berichtet sie von ihrer Geburt. Durch einen Herzfehler wurde sie sofort nach der Geburt in eine Spezialklinik gebracht. Dort blieb sie 3 Wochen. Ihre Eltern kamen so oft es ging. Ein Neugeborenes, das von seiner Mutter getrennt wird erfährt ein Trauma. Ohne Mutter ist das Kind ohne Herzschlag. Für das Baby fühlt es sich an wie Sterben. Um sich zu retten, wird dieser Schmerz abgespalten und damit ein Teil der eigenen Identität (Dissoziation). Nun setzt sich ein Stellvertreter für diesen vergessenen Anteil (der nur wenige Tage alt ist) auf den Boden. Die erwachsene Michaela geht nun um die kleine Michaela herum , solange bis sie den Impuls verspürt sich zu dem kindlichen Anteil hinzusetzen und ihn zu berühren… ihn zu reintegrieren. Die Verlustängste sind nun überflüssig geworden, denn Michaela hat den Anteil, den sie verloren hatte zurückgeholt.

Eine Dissoziation findet häufig bei Krankenhausaufenthalten ohne Mutter gleich nach der Geburt beziehungsweise bei Trennungen von der Mutter im frühen Kindesalter statt. Aber auch im erwachsenen Alter können Dissoziationen nach Traumen (Unfall, OP) stattfinden.

Versöhnung

Die 37 jährige Frederike hat keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater. Nach 40 Jahren Ehe verließ er seine Frau, die Mutter der Klientin und zog mit einer anderen Frau zusammen. Frederike sehnt sich nach ihrem Vater, zugleich aber empfindet sie seinen Weggang als Hochverrat an der Familie. Es werden nun je ein Stellvertreter für Frederike, ihre Mutter und ihren Vater aufgestellt. Nachdem sich die Stellvertreter in ihre Rollen eingefühlt haben, laufen der Mutter die Tränen runter
und mit Blick auf den Vater sagt sie „ Du fehlst“. Zu Frederike: „ich lasse Dich nicht im Stich.“ Die stellvertretende Frederike hingegen ist sehr wütend und sagt dem Vater, er brauche nicht zu glauben, er könne heimkommen, wenn es mit der neuen Frau in die Brüche ginge. Nun motiviert die Therapeutin Frederike, sich ihrem Vater zu nähern. Dabei wird aus ihrem Zorn Trauer. Sie weint wie ein Kind in seinen Armen. Und sie ist das Kind. Der Vater sagt, dass er ihre Verletzung sieht. Ihre Wut verebbt und sie kann sich in Liebe von ihrem Vater verabschieden. 3 Wochen später nahm Frederikes Vater die Einladung zum Sonntagsbrunch an.

Die Früheren und die Späteren

Thomas ist 52. Sein 21jähriger Sohn Felix will nicht ausziehen um sein Studium zu beginnen. Die Beiden streiten täglich.
Die Therapeutin lässt Thomas einen Stellvertreter für seinen Sohn auswählen. Der Stellvertreter von Felix steht in der Mitte des Raumes und schaut auf den Boden. Thomas wird gefragt, ob es früh Verstorbene ( der Blick zum Boden ) in der Familie gibt. Er berichtet, dass sein Vater ein uneheliches Kind war. Dieser verlor seine Mutter im Alter von 10 Jahren.
Verliert ein Kind seine Mutter in diesem Alter, erstarrt etwas in ihm. Unbewusst sagt es zur Mutter: „Ich lasse Dich nicht gehen.“ Seelisch bleibt es am Grab stehen. Nun wird eine Person für die tote Urgroßmutter hingelegt. Der Stellvertreter des Großvaters kniet neben ihr. Felix, der ein inniges Verhältnis zu seinem Großvater hatte geht hin zu ihm und will den Opa halten. Der Sohn/Enkel wird aufgefordert vom Großvater wegzutreten. Er kann ihm nicht helfen. Er ist ein Nachkomme(Späterer). Nachdem der Großvater getrauert hat und bewusst Abschied nimmt von der Mutter, kann er aufstehen und seinen Sohn Thomas und den Enkel Felix wahrnehmen. Nun können die Älteren, Großvater und Vater, ihre ganze Aufmerksamkeit Felix zur Verfügung stellen und er kann mit dieser Männerkraft in sein eigenes Leben gehen. Felix zog wenige Monate später aus um im Ausland zu studieren.